Archive for Dezember, 2002

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Dienstag, Dezember 31st, 2002

zeit sich aus dem alten jahr zu verabschieden, und es gibt sogar noch einiges zu erzählen!

zunächst eine ausstellung die ich vor einigen tagen im potsdamer filmmuseum besuchte „daily soap“, ein abriss deutscher fernsehkunst von lindenstrasse bis marienhof..wirklich recht amüsant zu sehen, aber ansonsten keine rechte empfehlung – es sei denn ihr gehört zu den leuten die sowas regelmässig sehen oder mal gesehn habt (ich zähl natürlich nicht dazu)

dann war ich am gestrigen abend, es war montag – ist ja immer schwer zu sagen zwischen den jahren ist heute feiertag oder sonntag, kann ich einkaufen gehen? – jedenfalls zu einer lesebühnenvorstellung , aber nicht wie gewöhnlich zu o-ton-ute (die gibts ja wenn nur sonntags) sondern zum „blauen drachen“ – mein erster besuch bei einer anderen lesebühne, und wirklich kein grund den ute-leuten untreu zu werden (da geh ich ja wenn ichs recht besinne jetzt schon fast 2 jahre hin)… im prenzl berg, alles n bissel mehr auf schicki… das bierauch 55% teurer, eintritt 20% teurer… dafür bekam man einige nette geschichtchen geboten aber auch ziemliche tiefflieger. die crew ist im durchschnitt deutlich dicker (wohlstand), es gibt sogar frauen (ein manko bei ute)- besondere schwierigkeiten bereiteten die moderationen zwischen den einzelnen lesestücken sowie die begrüssung und der abgang, mann war das alles verkrampft. besonderer unsympath: ein mensch namens micha, breit, glatzköpfig, immer breitbeinig und prollig die kippe in der hand… er mimte den chef, prüfte laufend alles vor allem dass alle zuschauer richtig saßen und hielt seine nase wie gesagt ziemlich hoch, seine texte waren dann auch mehr mit einfachem sich aufdrängenden männer-humor gespickt und er trug sie mit überdeutlicher lauter-fast brüllender stimme vor (damit ihn auch in der letzten reihe jeder verstehe)…..
wie gesagt es gab auch einige höhepunkte, ein (ex?)obdachloser stach mit seiner liebenswert unbeholfenen art und schönen texten hervor und die von einer anfang zwanzig Studentin vorgetragten syrien passagen weckten erinnerung an nepal.

apropos..heute hab ich einen brief aus n. bekommen und hab mich riesig gefreut, freu mich immernoch, leider st der nepalesischen post irgendwas drüber gelaufen, sodass man nur die hälfte lesen kann.

damit wär das jahr mal wieder vorbei,- ich les zur zeit christoph türcke: „erregte gesellschaft – philosophie der sensation“ was mich lehrt, dass ich diesen ganzen blog nur mache um auf sendung zu sein „da“-zu sein (im heideggerischen sinne), um aufmerksamkeit zu erzeugen, um mich darzustellen, um nicht vergessen zu werden… bin noch nicht ganz durch durchs buch, aufjedenfall: verzeiht.

ich hoffe ihr kommt gut rein ins neue jahr, vielleicht sieht und hört man sich ja ma wieder..

ct

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Montag, Dezember 23rd, 2002

weihnachten!

hier ein paar gedanken, und dinge die mir die letzten tage aufgefallen sind:

Pankstrasse:
in der bar an der ecke badstrasse/pankstr. wird seit einigen tagen eine „träsenkraft“ gesucht, mithilfe eines aufstellers (die bei wind immer umkippen) auf dem steht „suche weibliche träsenkraft“ wobei das „s“ in Suche falsch herum abgebildet ist.
in der pank 46 wird gerade der haustürschliesser repariert, bzw. der alte ist zumindest erst mal weg. ein verantwortlicher schrieb in dicker-blauer-3d-windowsdrucker-schrift: „liebe mieter bitte schliessen sie das tor per hand bis der türschliesser ersetzt wurde“
das „champions – sex, kino, bar, club“ welches von meinem fenster aus zusehen ist, hat pünktlich zum weihnachtsfeste eine neue leuchtreklame in grösse eines schaufenster installiert.

Einkaufen:
weihnachten ist die zeit des einkaufens, und obwohl alle jammern über teuro, steuern , etc pp sind vor weihnachten die center bis zum rand gefüllt mit menschen, die nach sinnlosen geschenken stürzen- auch ich komme bsiweilen auf den idiotischen einfall, doch „einfach mal einen schaufensterbummel“ zu machen, um evtl auf clevere geschenkideen zu stoßen. – davon abgesehen dass ich in der vergangenheit meist frustiert kehrt machte, sind die meisten bei diesen gelegenheiten gewonnenen und umgesetzten ideen als scheisse anzusehen. übrigens hat der bundespräsident uns (das deutsche volke) diese woche aufgefordert nicht alles so schlecht zu machen, so schlecht geht es uns gar nicht – na also. apropos jammern, der einzelhandel beklagt sich mächtig dass das weihnachtsgeschäft enttäuschend war, weil nicht mal die ergebnisse des vorjahres erreicht wurden (wir erinnern uns an dieser stelle an die jährlichen neuen „rekordumsätze“, bei denen ich mich immer gefragt habe wie das funktioniert). -aber das weihnachtsgeschäft soll wenigstens besser gewesen sein als der rest des jahres! -auch gut

Menschen:
wenn eltern sich lauthals in der öffentlichkeit streiten (papa brubbelt, mama schreit und weint) leiden die dabei stehenden kinder am meisten! letzte woche beobachtet auf der badstrasse. grundsätzlich schauen die passierenden passanten sehr interessiert auf solche streitereien (auch ich), zeigt es doch, dass man mit seiner unzulänglichkeit nicht alleinsteht. ausserdem lässt sich die situation als aussensteher auch ganz unvoreingenommen einschätzen. deswegen hier meine bitte: haltet eure kinder da raus!
zu weihnachten sind komischerweise besonders viele menschen in öffentlichen verkehrsmitteln unterwegs, die gemeinhin als asozial, oder zumindest sehr wunderlich, gelten . ursache hierfür ist mir bisher noch verborgen geblieben. penner und bettler halten sich dieses weihnachten in grenzen.

Blog:
wers noch nicht gemerkt hat, die artikel erscheinen hier doch sehr unregelmässig. werde ich von menschen auf den blog angesprochen gelingt es mir sehr oft viel besser mehr zu schreiben. ich wunder mich dann immer das anscheinend doch einige leute hier rumstreifen. der dank diesmal gilt der anne (*rübergrins*).

frohe weihnachten zusammen
ct