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Donnerstag, Mai 23rd, 2002schade…
gestern und vorgestern gabs grosskundgebungen in berlin, mit jeweils mehreren zehntausend teilnehmern. das ganze war alles sehr freidlich, und hatte volksfest charakter. die leute hatten ihre kinder mit, kleinkünster zeigten ihre künste, die leute sassen auf der strasse oder wiese und waren nett beisamen. die einhundert verschiedensten linken gruppen machten jeweils auf flugblaettern werbung fuer ihre aktionen.
ich war mit dem alex immer mittendrin, und wir hatten unseren spass. am dienstag gabs auch noch ein schönes konzert mit kanstantin wecker im anschluss.. echt toll.
gestern waren wir auch wieder zu zweit dabei.. assen selbstgemachten kartoffelsalat und machten es uns auf der wiese des lustgartens gemuetlich. die veranstaltung lief unter dem motto „bushtrommeln“, was parallel in mehr als 50 deutschen staedten stattfand.
wir machten eine kleine „dezentrlae aktion“ als alex sich auf die strasse unterdenlinden legte und ich mit kreide seinen umriss zeichnete und „this is not america“ daneben setzte.
nach der demo einmal rundumden alex und wieder zurueck zum lustgarten, hatten die maenner und frauen in gruen sich bedrohlich mit 10 fahrzeugen und einer massiven kette an der bruecke von der museumsinsel in richtung brandenburger tor postiert.. damit standen sich die demonstranten und die polente direkt gegenueber.. die meisten demonstranten machten es sich derweil wieder im gruenen genütlich und spielten auf ihren bushtrommeln.. alex und ich tranken eine schoene flasche rotwein und tanzten ein wenig mit…
nach einer weile war es allerdings vorbei mit der nachmittaeglichen ruhe, denn es flogen flaschen gegen die gruenen, die versuchten einzelne randalierer aus der gruppe festzunehmen, die rannten auf die wiese, die bullen hinterher, und aus war es mit dem gemuetlichen teil.
eine gruppe von etwa 25 polizisten stand nun auf der wiese und wusste nicht so recht wohin… leider flogen die flaschen weiter, und trafen polizisten, die natürlich geschuetzt waren aber auch friedliche umstehende.. wir schlossen uns einer weiterhin musikmachenden gruppe an und riefen „keine gewalt“, standen nun in der mitte des lustgartens in dessen brunnen sich 2-3 nackte badeten. um uns herum rannten die bullen, die immer mehr wurden immer wieder quer ueber den lustgarten, vor ihnen flohen die werfer, und friedlichen demonstranten gleichermassen, alles sehr subtil.
die schlaegerein fuer das fernsehen fanden dann direkt vor dem dom stadt, wo die kameras und gaffer gute moeglichkeiten die anderen zu sehen und anzufeuern, alles wie in einer roemischen manege.
schade… es hatte so schoen begonnen…
mfg ct