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Samstag, Oktober 26th, 2002

so , um der tradition zu folgen… und ich meine hier war ja auch schon ange nix mehr los.. werd ich heute einige zeilen loswerden.
das mit der tradition bezieht sich auf den urania-vortrag zu dem ich gestern war… es war ja auch urania sommerpause, und seither hab ichs nicht geschafft, bzw wenn ich ehrlich bin gabs auch nichts recht interessantes, was mich zu einer dieser unchristlichen zeiten (gestern war freitag und die veranstaltung begann um 19.30 und ging bis nach 22uhr) bis zur uhlandstrasse bewegen hätte können. diesmal aber!
der vortrag trug den namen „was ist sozialverhalten?“ was mich irgendwie ansprach… hoffentlich fragt keiner warum… naja wahrscheinlich weils was völlig anderes ist als das mit dem ich mich sonst beschäftige, und trotzdem ansprechend war.. ist das jetzt so halbwegs klar geworden?
gut.. ich war also um 19uhr in der uhlandstrasse.. und weil ich also noch eine halbe stunde zeit hatte ging in den gegenüberliegenden conrad-shop (wie schon eins-zweimal wenn ich zu früh war)… ich erstand noch einen schönen rot-strahler für meinen in naher zukunft anliegende halloween-abend… und ging viertel vor in die doch recht lange schlange vor der kasse… es liefen noch 2 weitere gut besuchte veranstaltungen (nanotechnologie und chilenische fijorde)… und da vielen mir auch schon die ersten nervigen pseudokunden auf.. 2 18jährige, die sich in proll-philosophie übten: „ich hab mich ja viel mit logik beschäftigt.“… an der kasse haben die dann umständlich mit schulbescheinigungen hantiert.
endlich im saal.. war der saal (es war der grösste [humboldt-saal]) mässig gefüllt, so dass ich noch gut platz fand. leider fand sich auch eine biologie-klasse, die da irgendwie von ihrem lehrer hingeprügelt wurden..“Mein Freitagabend…. und die anderen die kriegen bloss aufgaben, könnten wir ja wenigstens ne stunde freikriegen…“ etc pp..
ANsonsten wie immer allerhand ab 45er.
der dozent war aber mal neklasse für sich: prof. dr. dr. h. c. mult. günter tembrock… ich hab ihn zu beginn auf knapp unter 70 geschätzt.. im verlauf stellte sich jedoch heraus, das er bereits 1942 promoviert hat. was ihn laut meiner rechnung älter als 80 Jahr macht… er wirkte aber noch unglaublich fit, bis auf probleme beim laufen, die ihn aber nicht davon abhalten konnten permanent beim vortragen von einer ecke der bühne in die andere zu laufen (und die bühne ist breit!).
zum inhalt will ich hier gar nicht soviel sagen.. der titel suggerierte, wie so oft bei der urania ein bissel was anderes. im endeffekt hat die gesellschaftlichen entwicklungen (globalisierung, fundamentalismus,etc) in die reihe der entwicklungen der evolution gestellt, und dabei gerne die biogenetischen entwicklungen mit den gesellschaftlichen entwicklungen verglichen… und dafür sehr ausführlich den weg der zellulären individuation, über die organische-,biosoziale- und soziokulturelle zur gesellschaftlichen Individuation aufgezeigt….
er war mir jedenfalls ziemlich sympatisch und auch ein richtiger fachkauz- mit einem blick für das „globale“.
insgesamt hab ich noch nie soviel in einer urania-vorlesung mitgeschrieben (8,5 a5-seiten).. und war wie man vielleicht merkt ziemlich zufrieden..die anschliessende diskussion war etwas ermüdend..das lag wohl an den vielen laien-fragen…(die immer mit ihrem persönlichen kram)

soviel bis hier würd ich sagen..

greetz
ct